Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Monogamie. Wunderbar !
82 Mitglieder
zur Gruppe
BDSM & Monogamie
43 Mitglieder
zum Thema
Gibt es noch Liebe und Monogamie?749
Ich weiß ein ewiges Thema und sicher vielfältig diskutiert.
zum Thema
Warum (serielle) Monogamie? Fragen zu Gründen / Erwartungen326
Ich bin poly as in enm-poly und bekennender Beziehungsanarchist.
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

die monogamie ist tot - es lebe die monogamie..

die monogamie ist tot - es lebe die monogamie..
"totgesagte leben länger"
heißt es...

heute las ich im www einen artikel über die zukunft der polyamorie. zukunftsforscher wollen herausgefunden haben, dass die polyamorie die monogamie nun bald ablöst und beziehungen in mehrfach-beziehungen kommen werden..
..das daran liege, dass wir immer älter werden, und so auch immer länger mit einem Partner zusammen leben. Doch nicht bei allen Menschen hält das ewig: Das gegenseitige Begehren sinkt mit der Zeit, und die Sehnsucht nach einem anderen, neuen Sexualpartner wirkt erweckt.

http://www.funandnews.de/p/z … phezeien-mehr-personen-ehe/2

gleichzeitig wird - wen wundert es - behauptet, die sehnsucht nach exklusivität = monogamer beziehung steige in der gesellschaft mit dem wunsch nach ungeteilter liebe... und der wunsch nach einer polyamoren beziehung entstünde aufgrund von bindungsängsten.

der letzte satz passt zufällig gerade so zu mir.. die (verbindliche) bindung an eine einzelne person kann ich mir grad nicht vorstellen. bei mir sind zur zeit andere dinge vordergrund. das ändert sich wieder.. *ja*

ich bin gespannt auf eure beiträge hierzu *g*
*****s42 Mann
11.817 Beiträge
Gruppen-Mod 
Solche Artikel kommen mir immer ein wenig vor, als wenn eine Kuh über Eierlegen schreibt *zwinker*

Ja, es ist ein beliebtes Argument, polyamore Beziehungen auf Bindungsängste zurück zu führen. Und es mag bei manchen auch zusammentreffen.

Ich kann aber aus eigener Erfahrung sagen, dass eine polyamore Grundeinstellung damit nichts zu tun hat.
Wer momentan keine feste Bindung eingehen will (die Gründe dafür können vielfältig sein), muss deshalb noch lange nicht polyamore sein. Und auch kein Beziehungsanarchist. Das ist man, wenn man die strikt exklusive Monobeziehung auch dann (noch) für sich ablehnt, wenn man sich enger binden möchte. *ja*
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.908 Beiträge
Exklusivitätsveränderung
Vielleicht verändert sich auch nur der Schwerpunkt der Exklusivität, zB von Sexualität auf Familienleben und gemeinsame Kinder. Damit wäre die Monogamie mit anderen Inhalten gefüllt, und immer noch präsent.

Außerhalb einer solchen Bindung könnten andere, auch beständige Liebesverbindungen mit Sexualität lebbar sein. Eine Art Konsens zwischen Mono- und Polyamorie?
*****s42 Mann
11.817 Beiträge
Gruppen-Mod 
*******hote:
Damit wäre die Monogamie mit anderen Inhalten gefüllt, und immer noch präsent.
:)

Da kommt es drauf an, was man unter "Monogamie" versteht und wie man es dann auch lebt.

Wenn man die Monogamie auf das juristische Konstrukt der Ehe bezieht, dann wäre in D ohnehin nichts anderen möglich (zumindest derzeit). Und so gesehen war ich knapp 25 Jahre sehr "monogam", auch wenn ich/wir mind. die Hälfte dieser Zeit sehr polyamor gelebt und geliebt habe(n). *ja* *zwinker*

Aber es geht ja hier um den
****ie:
wunsch nach ungeteilter liebe... und der wunsch nach einer polyamoren beziehung entstünde aufgrund von bindungsängsten
, was natürlich völlig an der Grundidee der Polyamorie (und auch der BA) vorbei geht.

Die Bindungsängste verorte ich eher bei Menschen, die die serielle Monogamie leben - sowie eine neue Liebe dazu kommt, werden die alten Beziehungen gekappt (oder die potentiell neue gar nicht erst zugelassen - bei den strikten "Romantikern") *zwinker*
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.908 Beiträge
Prägungen
*****s42:
Die Bindungsängste verorte ich eher bei Menschen, die die serielle Monogamie leben - sowie eine neue Liebe dazu kommt, werden die alten Beziehungen gekappt

Die Ursache dafür könnte auch in Prägungen liegen, die nur ein entweder-oder zulassen. Ich glaube, viele Menschen kommen immer noch gar nicht erst auf die Idee, mit mehreren Lieben verbindlich/eheähnlich, wie auch immer, miteinander zu leben - oder sich auch nur zu tolerieren.

Das mag für manchen, gewissermaßen als Denkreflex, so weit außerhalb des Denkbaren liegen, wie zu Zeiten des ptolemäischen Weltbildes die Vorstellung, dass die Erde nicht astronomischer Mittelpunkt des Wahrnehmbaren ist.

T*wink*M
*****s42 Mann
11.817 Beiträge
Gruppen-Mod 
*******hote:
wie zu Zeiten des ptolemäischen Weltbildes die Vorstellung, dass die Erde nicht astronomischer Mittelpunkt des Wahrnehmbaren ist.
Verstehe ich nicht.
Die Erde ist doch das Zentrum von allem - und eine Scheibe, von hohen Eisbergen an den Rändern umgeben. *gruebel* *zwinker*
Einsamer sucht Einsame zum Ein...
Gerade hatte jemand bei "Polyamorie" ein ver.di-Seminar gepostet, indem es um eine Diskussion betreffs Begriffsveränderung von "Angehörigen" (z.B. als Berechtigte und Verpflichtete) hin zu "Zugehörigen" ging.
Beide Begriffe finden wir grundsätzlich hochinteressant und natürlich haben wir als Beziehungsanarchisten Präferenzen.
Angehörige "gehören mir an" - aber vielleicht ist es der Vater, mit dem ich seit 10 Jahren keinen Kontakt mehr pflege oder der Bruder in Norwegen.
Bei Zugehörigen haben wir selbst beschlossen, daß sie "zu uns" gehören. Das ist quasi unsere Wahlfamilie, die uns in Schwierigkeiten verläßlich unterstützt, mit Rat und Tat und Tempotaschentüchern zur Stelle ist. Menschen, denen wir Vertrauen, weil sie unser Leben auf vielerlei Art und Weise bereichern.
Auch gesellschaftlich geht es also um einen Paradigmenwechsel.

Es gibt aber eine Gegenbewegung - und die ist vorwiegend in der Individualisierung von uns Einzelwesen heute in der Gesellschaft zu sehen (im Positiven) - was aber im Extrem auch zur Vereinsamung (im Negativen) führen kann.
Solche stark individualisierten Persönlichkeiten, zu denen durchaus so einige Vertreter*innen der Single-Szene gehören, werden eher für sich nicht das Heil in Modellen polyamorer Netzwerke sehen - insbesondere, wenn sie für sich verinnerlicht haben, daß "der Starke am mächtigsten allein ist" (Schiller).
Zwar haben Glücksforscher mittlerweile herausgefunden, daß diese starke Vereinzelung für uns Menschen langfristig nicht wirklich gesund ist - aber die Gegenwart sieht anders aus: Von Einraumwohnungen über Mini-Autos bis hin zu Single-Aufbackportionen.
Unsere Arbeitswirklichkeit mit der starken Forderung nach Mobilität und Flexibilität steht Vergemeinschaftung (es sei denn, man hat Aussteigerqualitäten) auch oft im Wege.
Manchmal scheint dann zur Zeit "Monogamie" statt "Automonie" (=Selbsteinsamkeit) das kleinere Übel bzw. das "next best" zu sein.
Gelebte Polyamorie ist anstrengend - gerade hinsichtlich Selbstausdruck und Kommunikation.
Wir können uns schwer vorstellen, daß diese Lebensweise mittelfristig massentauglich wird.
Monogamie hingegen ist wie ein knuddeliger Kleinwagen mit Standardsicherheitspaket, den jede/r mag und jede/r kennt, weil er einem an jeder Straßenecke entgegenkommt.
Wir Menschen wählen unbewußt sehr häufig auch das Vertraute - und bilden uns ein, wir hätten eine autonom-unabhängige Willensentscheidung getroffen.
Monogamie wird darum noch eine ganze Weile kein Auslaufmodell sein.
******XXL Mann
3.800 Beiträge
*P:
gleichzeitig wird - wen wundert es - behauptet, die sehnsucht nach exklusivität = monogamer beziehung steige in der gesellschaft mit dem wunsch nach ungeteilter liebe...

Hinter solchen Gedanken steckt ein Bild, das die Liebe wohl in Metern messen kann. Ich habe 10m Liebe zur Verfügung und die teile ich jetzt auf. Und wenn nur einer alles kriegt, dann ist sie ungeteilt.

Also ehrlich: Einen größeren Unsinn kann es nicht geben. Wie ist denn das z.B. mit der Liebe zu eigenen Kindern. Kriegt das erste Kind dann nur noch 50% Liebe wenn das zweite kommt?

Also meine Lieben kriegen alle 100%!

*P:
und der wunsch nach einer polyamoren beziehung entstünde aufgrund von bindungsängsten.

Und wie wird das begründet? Gar nicht? Wie auch.

Wenn ich eine Liebesbeziehung eingehe, dann hat das immer auch was mit Bindung zu tun. Selbst eine Freundschaft hat schon was mit Bindung zu tun.

*****s42:
Solche Artikel kommen mir immer ein wenig vor, als wenn eine Kuh über Eierlegen schreibt *zwinker*

*top*

Blinde könnten vermutlich bessere Bücher über Farbe schreiben...


Gruß
Stefan
;-)
ich bin immer wieder angenehm überrascht von euren beiträgen *g*
*****ami Mann
35 Beiträge
Wenn ich Bindungsangst habe, dann bleibe ich allein. Dann habe ich erst recht nicht mehrere Partner, mehrere Bindungen.

Wenn man da schon unbedingt eine Verbindung herstellen muss, dann eher die Gegenteilige:

Ich bin poly, weil ich keine Bindungsängste habe.
Da der Teil mit der Bindungsangst wie fast alles was mit Angst und Emotionen zu tun hat, häufig vom Unterbewusstsein/Inneres Kind gesteuert wird, ist es nicht so abwegig, trotz dessen eine Beziehung einzugehen.
****ken Mann
45 Beiträge
Nur eben keine Beziehung, die auf Tiefe und Innigkeit ausgerichtet ist, da das Angst macht, da man sich ja verletztlich macht...
Nur doof, dass auch oder gerade Menschen mit Bindungsängsten sich nach dieser Art der Ver-bindung sehnen...
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.