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rechtliche Gestaltung

*****s42 Mann
11.868 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
rechtliche Gestaltung
Da in der Beziehungsanarchie grundlegend davon ausgegangen wird, keiner Beziehung oder Beziehungsform eine generelle höhere Bedeutung oder Wertigkeit zuzumessen als anderen, steht man in der rechtlichen Ausgestaltung solcher Beziehungen natürlich vor einem Problem:

Zumindest mit einer Ehe (oder auch eingetragenen Lebensgemeinschaft) wird diese eine Beziehung ja über die anderen gestellt - zumindest im rechtlich-abstrakten Sinn.

Wie seht ihr das?
Sollte man hier konsequenter Weise auf die Ehe verzichten, solange die immer nur zwischen zwei Menschen möglich ist?

Seht ihr andere Wege, trotzdem eine gewisse soziale Verantwortung füreinander auch "abzusichern"? Oder reicht da das Vertrauen auf das Versprechen der Beziehungspartner, auch in schlechten Zeiten füreinander da zu sein?
****ga Frau
17.333 Beiträge
Seht ihr andere Wege, trotzdem eine gewisse soziale Verantwortung füreinander auch "abzusichern"? Oder reicht da das Vertrauen auf das Versprechen der Beziehungspartner, auch in schlechten Zeiten füreinander da zu sein?

hmm das ist eine gute Frage.
Ich würde sagen, das die Ehe schon eine gewisse Form der Sicherheit gewährt aber eben keine endgültige und dauerhafte, denn Ehen können geschieden werden und manchmal sogar recht böse. Ich denke es ist wichtig, das jede/r für sich selbst an
fängt zu sorgen wenn dann von aussen was dazu kommt ist gut wenn nicht, dann bin ich diejenige, die die Verantwortung immer für mein eigenes finanzielles und gesundheitliches Wohlergehen trägt. Gut, in einer Ehe mit Kindern sieht es wieder anders aus, aber heutzutage in westeuropäischen Ländern haben ja Frauen meistens einen Beruf erlernt und können sich selbst absichern und Einkommen erzielen, es bleibt dann eher die Frage der Kinderversorgung offen, die aber auch möglich ist zu regeln. Alles abzusichern geht wohl eher nicht *g*. Es gehört auch Vertrauen ins Leben und in den Partner und ins Gelingen dazu, das Vertrauen ins eigene Können und Wissen sehe ich als sicherer an als sich nur auf äussere Sicherheit, wie Versicherungen und Verträge zu verlassen. Auch Versicherungen zahlen nicht immer und nicht alles.
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Zumindest mit einer Ehe (oder auch eingetragenen Lebensgemeinschaft) wird diese eine Beziehung ja über die anderen gestellt - zumindest im rechtlich-abstrakten Sinn.


Beziehungen können aber nicht nur durch eine Eheschließung als "über die anderen gestellt" gesehen werden.

Wenn EIN Paar zusammenlebt (evtl. sogar gemeinsam kauft, statt mietet) , so kann diese Lebensgemeinschaft - auch ganz ohne Trauschein - als "übergeordnet" empfunden werden.

Besonders gemeinsame Kinder sind doch DAS Verbindende, wo die Liebe ZWEIER Menschen tatsächlich "Hand und Fuß" *zwinker* bekommt.

Selbst ohne diesen "großen" Verbindungen, gibt es noch andere Gegebenheiten, die als "besonders" gewertet werden könnten.
Was ist, wenn ZWEI ein besonders zeit-intensives Hobby teilen?

Was ich mit all dem sagen will ist:
ICH glaube nicht, dass es funktioniert mit der Gleichwertigkeit - jedenfalls nicht mit DER, die von außen ersichtlich, bzw. beobachtbar/bewertbar ist.

Was es damit tatsächlich - gefühlt (empfinden von Liebe) - auf sich hat, ist nicht zu werten. DAS spürt doch - logisch - jeder "nur" für sich selbst.
Sollte eine Absicherung als notwendig angesehen werden, so kann das doch vor dem Notar vereinbart werden, oder?
Ich glaube nicht, dass Beziehungsanarchismus und eine Ehe/Lebenspartnerschaft miteinander wirklich vereinbar sind. Wenn der/die PartnerIn welche nicht teil der Ehe ist in der Lage ist die Ehe wirklich auszublenden mag das funktionieren.

Allerdings zeigt meine Erfahrung, dass bereits eine längere Gemeinsame Vergangenheit mit gemeinsamer Wohnung mit einem/einer PartnerIn für eine dritte Person einen Unterschied in der Beziehung darstellen können der nur schwer zu überwinden ist und dauerhaft zu Spannungen führen kann.

So fühlte sich eine meiner Partnerinnen stets als "Nummer Zwei" obwohl für mich absolut klar war, dass da keine Hierarchie bestehen soll und ich wirklich alles versucht habe das klar zu kriegen.

Ich denke daher, dass auf Ehe/Lebenspartnerschaft konsequent verzichtet werden sollte. Die Sache ist so schon schwierig genug!

LG
*****nic Mann
670 Beiträge
Das kann ich nicht bestätigen.

Ich kenne einige, bei denen der "beobachtbare" Schwerpunkt ihrer Partnerschaften (zumindest derzeit) nicht bei dem Menschen liegt, mit dem sie zusammen wohnen oder verheiratet sind. Und ich wäre auch nicht mit einer meiner Partnerinnen zusammengezogen, wenn daran diese Erwartungshaltung geknüpft wäre.

Es gibt viele Gründe, aus denen man heiraten oder zusammenwohnen kann. Rechtliche, finanzielle, romantische, sexuelle, freundschaftliche. Wenn ich zum Beispiel einen Partner hätte, der eine Aufenthaltsgenehmigung braucht, würde ich eventuell auch heiraten. Etc.
*********under Frau
4.373 Beiträge
Können wir uns diesem System in dem wir und mit dem wir leben entziehen?

Die Ehe ist ein sehr wichtiges Instrument des Systems welches uns und dem Staat Sicherheit verspricht teil dessen zu sein und dafür juristische und Finanzielle Deckungen für die Famileie erhalten.

Sind wir Anarchisten wenn wir auf diese Sicherheit, Unterstützung des Staates verzichten und dem Staat damit auch zu verstehen geben auf uns kannst Du nicht zählen?

Ist diese Sicherheit die uns vermittelt wird durch den Ehevertrag und allen juristischen Vorteilen für uns selbst eine Sicherheit der Beziehung, oder machen wir uns etwas vor mit der Hoffnung das Leben kann doch so einfach sein und die Liebe zueinander wird uns zusammenhalten, denn dafür habe ich geheiratet?

Ist es nicht viel wichtiger die Beziehung selbst in den eigenen Focus zu stellen und zu akzeptieren das es keine "Sicherheit" gibt, keinen emotionalen Besitz an einem Partner und das Beziehung nicht auf der Couch sitzen und TV glotzen heißt, sondern Arbeit und immer wieder neue Eroberungen?

Geht nicht der respekt am Partner verloren, die Akzeptanz des Wesens und die Menschlichkeit sich zu verändern wenn eine Idiologie, eine Institution, ein gedachtes Korsett das gar nicht zulässt oder sehr einschränkt?

Bin ich nicht ehrr dann glücklich wenn mein partner glücklich ist wie ein Kind welches glücklich ist wenn es die Eltern miteinander sind?

...
Nicole
Auf lange Zeit sind schriftliche Vereinbarungen wichtig.Eine Pantientenverfügung wo der andere drinsteht.

Eben Absprachen in schriftform. Eine Ehe ist keine Garantie das man abgesichert ist.
Ich weiss wovon ich rede. Ist der andere clever genug steht man plötzlich mit nichts da.

Absicherung geht auch anders als mit Ring.
Ich bin jetzt seit knapp 40 (!) Jahren verheiratet......bzw. bin als Kindfrau verheiratet worden.

Inzwischen haben mein Mann und ich eine Art 2-er WG mit Freundschaft plus gegründet..... im Laufe der Jahrzehnte haben wir uns doch etwas auseinander entwickelt.

aber deshalb würde ich mich nie scheiden lassen - zu sehr überwiegen doch die Vorteile die man mit dem Status "Ehe" erlangt.
****ab Mann
1.787 Beiträge
Die Ehe ist vielleicht sinnvoll, wenn man materielle Dinge gesichert sehen möchte.

Im Zusammenhang mit Beziehungs-Anarchie ist sie so ziemlich das letzte, was mir einfallen würde.
Ehe als Gegenteil von Beziehungsanarchie..... ja, das stimmt wohl.

Aber würdest Du Dich an meiner Stelle scheiden lassen.......nur damit das Kind Beziehung eben nicht mehr den Namen "Ehe" trägt?
****ab Mann
1.787 Beiträge
Nö, würde ich nicht.

Ich würde aber an meiner Stelle mit meinem Lebensstil, mir die Frage der Ehe einfach nicht stellen.
*****s42 Mann
11.868 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Es gibt bei der Ehe ja zwei prinzipiell unterschiedliche Arten (wenn ich mal von der absehe, die nur noch auf dem Papier existiert und gar nicht mehr gelebt wird): Die Ehe, die über jede andere Form der Beziehung gestellt wird (das ist dann auch die typsiche Form der EZB) und die Ehe, die zwar auf dem Papier den Ehepartnern gewisse Privilegien aneinander einräumt, die aber in der Gestaltung der Beziehung(en) keine Rolle (mehr) spielt (so, wie ich das bei Novotna herauslese).

Dennoch ist es sicher schwer, diese ehelichen Privilegien auszublenden.

Ich finde es auch überzogen, eine bestehende Ehe aufzulösen, wenn man seine Beziehungen offen und prinzipiell gleichberechtigt und gleichwertig gestalten möchte. Aus solch einer Beziehungsstruktur dann aber eine Ehe mit einem Beziehungspartner zu schließen, stellt eine Priveligierung dar. Trotzdem möchte ich es nicht generell verurteilen - es kann immer Gründe dafür geben. Schade, dass man das eben nur mit einem Partner kann.

*****e_3:
ICH glaube nicht, dass es funktioniert mit der Gleichwertigkeit - jedenfalls nicht mit DER, die von außen ersichtlich, bzw. beobachtbar/bewertbar ist.
Die Bewertung von außen unterliegt doch ohnehin der Wertvorstellung des Außenstehenden. Die kann eine völlig andere sein als die derer, die in diesen Beziehungen leben. Und diese Bewertung von außen ist doch auch völlig egal - "Lass die Leute reden, dass ham die immer schon gemacht!" *ggg*

Und es geht auch "nur" um eine generelle bzw. prinzipielle Gleichwertigkeit. Im Konkreten wird es immer Abstufungen und Unterschiede geben, die sich aber dynamisch wandeln.

Ich liebe zum Beispiel meine Söhne generell gleich - logisch. Aber dennoch ist mir mal der Eine, mal der Andere wichtiger - je nach Situation und Bedürfnis.
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Es war jetzt sicher missverständlich ("blöd") ausgedrückt, denn mit "von außen" meinte ich natürlich NICHT die "Leute, die man reden lassen kann" *zwinker* , SONDERN die weiteren Partner, die (AUßERHALB dieser Ehe stehend) sich ggf. "in zweiter Rehe" empfinden, wenn sie sich verlieben und es da den/die Weitere gibt, mit einem Ring am Finger...
****ra Frau
2.016 Beiträge
Ich ...
... bin mir, was den Aspekt 'Sicherheit' angeht, stets selbst am nächsten.

Als 'gebranntes' Kind scheue ich hier deutlich das 'Feuer' ... sprich den Ring und werde mich auf ein derartiges schriftlich wie auch gesellschaftlich geprägtes Fremdkonstrukt wahrlich nicht mehr einlassen.

'Sicherheit' übersetze ich für mich als 'Verantwortung' ... und die habe ich als erwachsenes Individuum dieser Gesellschaft über mich selbst.

Und diese teile ich nicht ....

... und meine Kinder, je nach Lebensalter, in kleinen Schritten auch nicht (mehr).


Alles andere kann man in einer verschriftlichten, dem Grunde nach sehr bürokratisierten Gesellschaft wie unserer auch anderweitig regeln.

Und auf die ehelichen Privilegien *floet* ich .... DIESES Korsett ist mir deutlich zu eng.

Ein Käfig ist und bleibt einer ... auch wenn er bronzefarben gestrichen wird.

*stolzbin*
****ab Mann
1.787 Beiträge
Ich bin eher dafür so etwas wie Privilegien oder Besserstellungen durch Schließung von Ehe und Lebensgemeinschaften abzuschaffen, als krampfhaft zu versuchen jegliche noch so erdenkliche Form von Beziehungen auf den Status einer Ehe zu heben.
das wird wohl schwer, das hier ist ein christliches Land und da ist die Ehe das höchste (warum auch immer?)

das zwei sich zusammen tun ohne das sie Kinder wollen oder Monogam sind liegt nicht in deren Denkweise

ich habe das mal bei zwei Frauen erlebt: eine hat die andere adoptiert um den rechtlichen Status zu sichern
****ab Mann
1.787 Beiträge
Die Frage ist doch, was macht man mit dem rechtlichen Status, ausser Besitzverhältnisse und Verpflichtungen regeln.
Mitspracherecht im Krankheitsfall, wenn der andere sich nicht mehr helfen kann

sonst bleibt man vor der Tür wenn dem seine Familie nein sagt
In dem Fall ist eine vernünftige Patientenverfügung sowieso das A und O!
*****s42 Mann
11.868 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Ich denke auch, dass sich viele Dinge, die in der Ehe per Gesetz geregelt sind, auch sehr gut einzelvertraglich vereinbaren lassen. Und dabei viel freier und flexibler.

In einer Patientenverfügung, einem Testament, eine Vorsorgevollmacht oder auch einer (gegenseitigen) Unterhaltsverpflichtung kann man auch mehrere Partner einschließen, man kann sie jederzeit ändern und anpassen oder teilweise auch von vorn herein zeitlich Begrenzen, so dass sie einer erneuten Zustimmung bedürfen, um weiter gültig zu sein.
****e05 Mann
411 Beiträge
Einige Schriftliche Absicherungen haben schon ihre Berechtigung-zB,Exiztens Grundsicherung-aber muß man eine Eheschliessung Schriftlich absichern?
Irgendwann macht doch jeder was er möchte-nichts ist für ewig auf dieser Erde.
was sich allerdings noch nicht privatrechtlich umsetzen lässt, ist die Witwenrente......

und ehe jetzt alle mit der Faust auf den Tisch kloppen:

es gibt sie schon noch, die älteren Semester, die in einer Zeit Kinder in die Welt gesetzt haben, als es noch keine Elternauszeiten gab, keinen Wiedereinstieg in den alten Job etc.....

ich gehöre dazu.

Wir mussten entweder 8 Wochen nach der Geburt wieder arbeiten gehen - oder eben pausieren..... und dann kam das nächste Kind....

Krippenplätze gab es kaum - und wenn, dann nur in den Großstädten - nicht jeder hatte eine Oma zur Hand.... also mussten wir, wenn wir uns denn vermehren wollten, den Gegebenheiten unterwerfen.....

So gesehen, haben wir damals unseren Männern UND der Gesellschaft den Rücken frei gehalten - und eine magere Rente dafür in Kauf genommen.

Also ist es in meinen Augen durchaus legitim, einen Teil der Altersrente meines Ehemannes einzukassieren.

Um wirklich freie Beziehungen eingehen zu können, müsste dieses Ungleichgewicht aus der Welt geschafft werden...... aber wie? Die Kassen sind eh leer.....
****ab Mann
1.787 Beiträge
Heute ist es möglich Kinder zu haben, ohne dass das zu Lasten nur eines Elternteils geht, es können also beide für den Unterhalt sorgen. Die Zeiten haben sich geändert.
das ist richtig.....

aber da hat meine Generation nichts mehr von!

Wir sind noch auf die alten Gesetze angewiesen....
*********under Frau
4.373 Beiträge
Die Frage ist doch, was macht man mit dem rechtlichen Status, ausser Besitzverhältnisse und Verpflichtungen regeln.

Wie ich in meinem beitrag bereits geschrieben habe geht es weniger um die Kirche sondern um gegenseitige Verpflichtung von Staat und Ehepaar für die vertraglich gewisse gesetzlich festgelegte Privilegien gelten.
Daran wird sich in diesem System auch nicht ändern.

Sicher kannman sich dem entziehen und Anarchist sein aber damit rebelliert man schon gegen die Grundfesten des Sytems in dem wir leben.
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